Ball Beverage Packaging GmbH, Widnau
Millionen von Gründen für beste Qualität
Produktionspausen? Nicht beim Aludosenhersteller Ball Beverage Packaging GmbH in Widnau. Ein bewährter elektronischer Qualitätsassistent sorgt rund um die Uhr dafür, dass Durstige in nah und fern jederzeit das belebende Zischen einer frisch geöffneten Getränkedose geniessen können.
Autor: Beni Krieger, Texter/Konzepter in Oberwil bei Zug

Aludosen: ideal für kühle Limonade oder einen Energy Drink, leicht zu transportieren, problemlos im Recycling und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Einer der ganz grossen Schweizer Dosen-Hersteller ist die Ball Beverage Packaging GmbH in Widnau. Ihr Output: Mehrere Millionen Dosen – pro Tag. Fünf Produktions-Teams arbeiten sieben Tage in der Woche rund um die Uhr, um den endlosen Bedarf an neuen Dosen zu decken. Fehler gehen sofort ins Geld. Entsprechend aufwändig sind die Qualitätskontrollen auf dem Weg von der «rohen» Alurolle bis zur fertigen Dose. Überwacht wird mit zahlreichen Kameras (Aussen- und Innenseiten der Dosen) und manuellen Stichproben.
Qualitätssicherung rund um die Uhr
Fehler werden akribisch dokumentiert. Hanna Konrad, Qualitätsmanagerin beim Getränkedosenproduzenten Ball GmbH in Widnau, erklärt: «Wenn eine Kamera einen Fehler erkennt, erfassen wir den als Meldung in unserer Qualitätsmanagementsoftware. Da geht’s dann zum Beispiel um nicht perfekt bedruckte Dosen. Das klären wir mit allen Beteiligten. Das heisst: Es wird nicht nur ‹das Management› involviert, denn die Leute an den Maschinen wissen am besten, was passiert ist.» Hanna Konrad garantiert bei Ball zusammen mit neun weiteren Mitarbeitenden Qualitätssicherung rund um die Uhr. Das Kernteam «tagsüber» besteht aus drei Leuten und verantwortet unter anderem die Durchführung von Audits, Zertifizierungen sowie die Bearbeitung von Kundenreklamationen und Lieferantenbeanstandungen. Konrads elektronischer Assistent: die Qualitätsmanagementsoftware IQSoft der Zofinger IQS AG. Eingeführt wurde IQSoft 2018 durch den damaligen Quality- und heutigen Engineering- Manager Torsten Kellner. Er hatte bei einem vorgängigen Arbeitgeber beste Erfahrungen mit der Software gemacht. Sein Entscheid für IQSoft führte Ball weg von unzähligen Listen und hin zu zeitgemässem digitalem Qualitätsmanagement.
Konsequentes 8D-Reporting
Ball nutzt zur Abarbeitung von Kundenmeldungen 8D-Reports. Manche Beanstandungen werden zudem in fallorientierten Workshops angeschaut. Es werden Massnahmen bestimmt und in IQSoft getrackt. Konrad: «Wenn wir beispielsweise vermuten, dass wir bei einer Maschine einen zusätzlichen Sensor brauchen, leiten wir dies direkt zur Technik weiter. Da können sich innerhalb einer Meldung ein Dutzend oder mehr Schritte ergeben.» All das bildet IQSoft zuverlässig ab und schafft lückenlose Nachweisbarkeit.

Geprüft und für gut befunden
Als Teil der Ball Corporation mit 100 Standorten weltweit weist die Ball Beverage Packaging GmbH innerhalb des Konzerns und extern umfassend nach, dass sie erstklassig arbeitet. Das Unternehmen ist nach den Normen ISO 9001, 14001, 45001 und dem im Lebensmittelbereich unabdingbaren FSSC 22000 zertifiziert. Manche Überprüfungen – insbesondere rund um Lebensmittelsicherheit – finden jährlich statt, andere alle zwei bis drei Jahre. Dazu kommen unangekündigte Audits und interne Qualitätsprüfungen sowie Kundenaudits. Immer dabei: IQSoft zum sekundenschnellen Abruf aller auditrelevanten Dokumente. Hanna Konrad: «Wir behandeln Erkenntnisse aus Audits als Meldungen. Abweichungen von der Norm werden in diesem Rahmen erfasst und abgearbeitet. Auch Entwicklungsprojekte sind angelegt und über die Software abrufbar. »
Immer wissen, wo man steht
Ob Kundenreklamation oder Lieferanten- Lapsus: Alle zwei Wochen wertet man bei Ball mit IQSoft aus, was passierte, was erledigt wurde und was noch nicht. Viele Fehler passieren nicht – und sie gleichen sich: Bei Lieferantenbeanstandungen geht es nicht selten um mangelhafte Qualität beim angelieferten Rohmaterial. Schon kleine Kratzer können bedeuten, dass Dosen im Ziehprozess reissen. Konrad: «Da haben wir einen festen Ablauf, was wir prüfen. Es könnte ja sein, dass ein Fehler nicht beim Lieferanten liegt, sondern bei uns.» «Bei Kundenreklamationen ist uns besonders wichtig, ob ein Fehler die Lebensmittelsicherheit betrifft – das ist sehr selten der Fall.» Letztlich weiss man bei Ball im Rückblick genau, wann Farbabweichungen beim Bedrucken von Dosen passierten, welche Paletten gesperrt wurden, oder ob eine Reklamation mehrfach vorkam.

Brillieren bei hohen Anforderungen
Die Produktion, meint Qualitätsmanagerin Konrad, sei heute komplexer als früher. Es gebe mehr Wechsel – zum Beispiel beim Dosendesign. Widnau sei aber ein sehr gutes Werk: «Wir haben eher kritische Kunden und erfüllen höhere qualitative Anforderungen als vergleichbare Produzenten. Deshalb dürfen wir auch die besonders anspruchsvollen Märkte beliefern, wo Endkunden direkt beim Hersteller reklamieren, wenn eine Dose nicht absolut perfekt bedruckt ist!» «IQSoft ist wertvoll, weil ich damit Massnahmen dokumentieren und einfach nachvollziehen kann. Gerade bei Audits ist das sehr nützlich: Ein Klick genügt und wir weisen umfassend nach, was wir gemacht haben.» Entsprechend begegnet man Audits in Widnau mit Gelassenheit: «Die finden ohne grosses Drumherum statt. Wir hatten kürzlich eine unangekündigte, zweitägige Überprüfung. Das lief sehr gut.» Konrad beobachtet im Übrigen, dass die Prozesslandkarte bei Audits nicht mehr so wichtig ist wie früher. Es gehe mehr um die FSSC 22000 Hauptforderungen bezüglich Hygiene, Sauberkeit oder Dosen-Innenlackierung: «Es interessiert auch, was wir gegen Food Fraud und ähnliche Themen unternehmen.»
Neues wird gezielt bearbeitet
Alle Qualitätsmanager wissen: Vorgaben oder Normen verändern sich heutzutage schneller und öfter als je zuvor. Wenn Hanna Konrad vom Mutterkonzern oder externen Quellen neue Daten zum Thema Qualitätssicherung bekommt (in Englisch), wird herausgearbeitet, was für Ball Widnau relevant ist. In der Folge erstellt sie massgeschneiderte Prozessbeschreibungen (in Deutsch), die dann in und mit IQSoft ins System eingepflegt werden. Neue und überarbeitete Dokumente oder Workflows werden im Qualitätsmanagement geprüft und von den Managern jedes Fachbereichs freigegeben. Konrad: «Ich beurteile alle Dokumente meiner eigenen Abteilung. Andere Dokumente sende ich zur Freigabe an die Manager im HR, der Produktion oder weiteren Bereichen.»
«Ein, zwei Klicks reichen und ich belege als Qualitätsverantwortlicher schlüssig, was wir gemacht haben.»
Automatische Info. Umfassende Nachweise
Erst nach diesem Schritt werden Neuerungen allen betroffenen Mitarbeitenden kommuniziert. Das geht mit IQSoft automatisch und läuft über das allen IQSoft- Nutzern wohlbekannte Montagsmail. Dank dieser individuell zugeschnittenen Info mit News und Pendenzen für alle Angestellten geht nichts vergessen. Das gilt insbesondere auch «an den Maschinen »: «In jedem Bereich gibt es Arbeitsstationen. Da loggen sich die Leute ein und bestätigen, dass sie Neuerungen erhalten und gelesen haben.»
«Und schon ist die Sache erledigt.»
So gesehen erstaunt es kaum, dass die Ball Beverage Packaging GmbH ihren elektronischen Assistenten nicht mehr missen möchte. In Widnau ist man sich einig: «Es ist täglich wertvoll, wie einfach wir mit IQSoft arbeiten können. Bei einer Anfrage reichen ein, zwei Klicks und wir weisen als Qualitätsverantwortliche schlüssig nach, was wir gemacht haben. Und schon ist die Sache erledigt.»

Torsten Kellner, Quality Manager / Engineering Manager
Ball Beverage Packaging GmbH, Widnau